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1. Mai 2016: Treppenlift verweigerte Arbeit

1. Mai 2016: Treppenlift verweigerte Arbeit published on

Text: Niels Cimpa, David Herrmann-Meng
Ausstellung “Rotes Wien“ im Karl-Marx-Hof – Feuerwehr befreite E-Rollstuhlfahrer
Der Rollstuhlfahrer Josef M. besuchte am Tag der Arbeit die Ausstellung „Das Rote Wien“. Ein Treppenlift ermöglicht seit einigen Jahren den Zugang in den ehemaligen Waschsalon, in dem diese interessante Dauerausstellung ihren Platz hat.

Auch die Zufahrt ist für mobilitätseingeschränkte Personen selbstständig über eine sogenannte „Behinderten-Rampe“ möglich. Jedoch ist nur der Nebeneingang befahrbar, da diese Rampe nur für diese Dauerausstellung errichtet wurde. Der Haupteingang, der tagsüber geöffnet ist, ist für diese Bevölkerungsgruppe leider noch immer nicht zugänglich, somit auch die Räumlichkeiten im Erdgeschoss…

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Um 13 Uhr begann die Führung und Josef M. gelangte mit dem Schrägaufzug in den 1. Stock. Nach ca. 30 Minuten wollte er die Ausstellung wieder verlassen und ein Angestellter steuerte mit einer Fernbedienung den Treppenlift. Nach ca. 2 Meter Fahrt abwärts „streikte“ der Treppenlift. Niemand konnte die Ausstellung besuchen oder verlassen, da die denkmalgeschützte Stiege völlig blockiert wurde. Eine andere Angestellte versuchte mit der Handkurbel den Betroffenen zuerst nach unten, dann nach oben zu befördern. Dies erwies sich als unmöglich, da sich der Treppenlift nur millimeterweise bewegte. Nach mehreren Interventionen auch der Besucher, wurde endlich die Feuerwehr verständigt. Nach Beratung wurde der Betroffene mit einem Provisorium der Handkurbel und einem Akku-Schrauber ins Parterre befördert. Die ganze Aktion dauerte über 90 Minuten. Der Betroffene bedankte sich überglücklich bei der Wiener Berufsfeuerwehr, denn er hatte schon die Befürchtung, am Treppenlift übernachten zu müssen…

Lageplan zur Ausstellung „Das Rote Wien“

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