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Döblinger Hallenbad: Immer wieder Ärger mit dem Treppenlift

Döblinger Hallenbad: Immer wieder Ärger mit dem Treppenlift published on

Text: Pepo Meia (Erlebnisbericht / Kommentar)
Wie schon des öfteren ausführlich in BMIN-Nachrichten berichtet, ist der Zugang für „Rollis“ zum Döblinger Hallenbad nur über einen Schrägaufzug im Außenbereich möglich.

Historisches Gebiet: In der Nähe der Endstelle der Straßenbahnlinie 37, befindet sich das wunderschön gelegene Döblinger Hallenbad mit Panoramablick auf Wien. In näherer Umgebung der Heiligenstädter-Park, beliebtes Naherholungsgebiet, wo auch schon „Maestro“ Ludwig van Beethoven bei seinen kreativen Spaziergängen inspiriert wurde. Botschaften, viele Villen, das Hohe Warte Stadion, die „ZAMG  “ („Wetterfrösche“) aber auch der sogenannte „Gemeindebau am „Hungerberg“ (Anton Proksch-Hof) sind in unmittelbarer Nähe. „Internationale Badegäste“…

 

Fehler bei der Planung – Haftung beim Betreibers des Bades: Betreiber des Bades ist die Stadt Wien. Bei der Planung hat man seinerzeit leider noch nicht an behinderte Mitbürger bzw. Kinderwagennutzer gedacht. Man hätte sich die steilen Stufen, mit einer „normgerechten Rampenlösung bis zum Haupteingang des Bades, erspart und somit auch die teure Nachrüstung mit einem Treppenlift, die 2011 mangelhaft erfolgt ist. Die gefährliche Schienenrampe, wo der Treppenlift auf und ab fährt, wird immer wieder von Kinderwagennutzern in Anspruch genommen. Bei einem Unfall ist der Betreiber des Bades haftbar.

     

Wenn der Treppenlift „streikt“, bezahlt der Betreiber die Reparaturkosten
Wie bei Aufzügen, müssen „Treppenlifte“ gewartet und gegebenenfalls auch repariert werden.

Schlechte Zugänglichkeit für „Rollis“ ist klar ersichtlich

Hilflos am Treppenlift
Wenn ich zurückdenke, wie oft ich schon am Treppenlift hilflos mit dem „E-Rolli“ gestanden bin, da die Technik versagt hat – zusammengerechnet sicherlich einige Stunden. Dies ist besonders für beeinträchtigte Badegäste mehr als ärgerlich, die auf dieses Hilfsmittel angewiesen sind.

Treppenlift geht nicht – Ratlosigkeit
Ende Februar 2017 – frühlingshaftes Wetter – der Treppenlift streikt… Der Haustechniker, aber auch ich waren ratlos: „Der Techniker der Fa. Weigl, war ja erst vor drei Wochen da – ich denke es war nicht die jährliche TÜV-Überprüfung, sondern eine Reparatur des Schrägaufzuges“.

Reparatur erfolgte bereits am nächsten Tag
Am folgenden Tag haben wir um 9 Uhr angerufen. Um 12 Uhr konnte ich mit der Betriebsleitung sprechen. „Der Treppenlift ist schon repariert.“ Auf Nachfrage: “Schrauben waren locker – deshalb wurde die „Elektronik“ blockiert“. „Wurden die Schrauben mit einer Lacksicherung oder ähnlichem versehen?“ Die Betriebsleitung: „Das wissen wir nicht – wir sind ja keine Aufzugstechniker.“

Lösungsansatz: Man nimmt den Artikel 7 der Bundesverfassung ernst (Benachteiligungsverbot behinderter Mitbürger) und stellt die nötigen Mittel zur Verfügung – das wäre naheliegend und die Normalität. Auch das „zahnlose“ Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (Privatrechtsweg) wäre anwendbar, aber auch mit der UN-Behindertenrechskonvention kann man argumentieren.

a.) Eine Spendenaktion für das Hallenbad Döbling wird initiiert um das Bad tatsächlich „behindertengerecht“ umzubauen – auch im Innenbereich (eine zweite, größere Umkleidekabine – mit Absperrmöglichkeit für Menschen mit Behinderung wäre sicher möglich). Meiner Meinung nach wäre eine Spendenaktion für das Bad unwürdig und ein Armutszeugnis – „Almosenpolitik“…

b.) Es findet sich ein „Sponsor oder Mäzen“ am Besten aus unmittelbaren Umgebung, der die Mittel zur Verfügung stellt. (Wäre ein gangbarer Weg – würde vermutlich unbürokratisch realisiert werden können – es gibt ja auch genügend betroffene Fachleute). Persönlich lehne ich solche Praktiken (Trumpanisierung) ab – außer ein selbstloses Handeln des jeweiligen Sponsors oder Mäzens ist offensichtlich…

Realistisch gesehen: Es ist nicht zu erwarten, dass das Bad in naher Zukunft mit einer „behindertengerechten Rampenanlage“ nachgerüstet wird. Jedoch könnte man sich bei einem Umbau den „altersschwachen“ Schrägaufzug samt Wartung und jährlicher „TÜV – Überprüfung“ ersparen. Mittel- bzw. langfristig würde sich das sicherlich rechnen und eine sichere Zugänglichkeit für alle wäre gewährleistet.

Behinderte Menschen werden immer öfter, auch in den Medien, als (finanzielle) Belastung dargestellt und werden auch immer öfter zu Almosenempfängern degradiert. Hatten wir dies nicht schon einmal? Vielleicht täusch´ ich mich auch und wir werden eines Besseren belehrt. „Wien ist doch anders“…?

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