Skip to content

Wiens U-Bahn bis nach Niederösterreich – Fake News?

Wiens U-Bahn bis nach Niederösterreich – Fake News? published on

Pepo Meia (Kommentar)
Mitte Jänner konnte man in den Medien u.a. den ORF-Nachrichten vernehmen, dass über eine U-Bahnverlängerung über die Stadtgrenze hinaus nun ernstlich diskutiert wird. Sogar eine Machbarkeitsstudie soll schon in Auftrag gegeben worden sein. Viele Politiker und Bürger sind sich vermutlich über die technische Herausforderung und Kosten gar nicht bewusst, die so eine U-Bahnverlängerung mit sich bringen würde.

Diskussionen seit Jahren
Wiens längstdienender Bezirksvorsteher „Adi“ Tiller (ÖVP) setzt sich schon seit vielen Jahren für eine Verlängerung der U4 nach Klosterneuburg ein – ja sogar bis Tulln will Tiller eine U-Bahnverlängerung, war unlängst in der Döblinger Bezirkszeitung zu lesen. Auch in Klosterneuburg ist bei den Kommunalwahlen immer wieder zu vernehmen, dass die Wiener U-Bahn bis in die Babenbergermetropole erweitert werden soll.

Technische Adaptierungen notwendig – Sinnhaftigkeit umstritten
Wenn man darüber ernstlich diskutiert, muss man jedoch auch bedenken, dass technische Adaptierungen notwendig sind, da die Stromversorgung bei der U-Bahn („Siberpfeil“ und „V-Zug“) bei den Gleisen erfolgt, jedoch die ÖBB Starkstrom-Oberleitungen benutzt. Auch die Bahnsteige müssten dem Wiener U-Bahnnetz angeglichen werden. In Deutschland ist die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen äußerst umstritten, da man schlechte Erfahrungen gemacht hat, zwei verschiedene Bahnsysteme zu kombinieren.

NÖ Landtagswahlen – Populismus
ÖVP will Niederösterreich zum „Smart Country“ machen und es soll zum „Zukunftsland mit Hausverstand“ werden so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Eine Arbeitsgruppe soll schon gegründet worden sein, und im Rahmen des Mobilitätspakets sogar schon eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden sein.

Barierefreiheit
Puncto Barrierefreiheit, ist die U-Bahn (Geschlossenes Bahnsystem) der ÖBB-S-Bahn weit überlegen, da z.B. Klosterneuburg, aber auch Purkersdorf über keine barrierefreien Bahnhöfe verfügen. Wie schon erwähnt, müssen auch die Bahnsteighöhen dem Wiener U-Bahnnetz angeglichen werden.

Föderalistische Machtspiele
Ob tatsächlich auch der geplante Neubau des Umweltbundesamtes an der Stadtgrenze von Wien nach Klosterneuburg verlagert wird, obwohl andere geeignete Bauobjekte in Wien vorgeschlagen wurden und sich auch die komplette Belegschaft gegen eine Übersiedelung ausgesprochen hat, ist fraglich. Da geht es vermutlich auch um föderalistische Machtspiele. Bezahlen muss es ohnedies der Steuerzahler.

Mein Hausverstand sagt mir, dass eine Nachrüstung der Bahnhöfe, Geleise oder der U-Bahn-Garnituren nicht sinnvoll ist und es ist wohl ziemlich sicher, dass solche Überlegungen einer U-Bahnverlängerung nach Niederösterreich nur „Fake-News“ sein können.

Von Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer (FPÖ) ist noch keine diesbezügliche Stellungnahme bekannt.

Primary Sidebar