Behindertenverbände sammelten rund 20.000 Unterschriften und übergaben sie an Parlamentsdirektor Harald Dossi
Die weltweit einmalige Erfolgsgeschichte des österreichischen Pflegegeldes droht dem Diktat der leeren Kassen geopfert zu werden. Bereits zwei Mal wurden nun die Zugangsbestimmungen zum Pflegegeld verschärft, auf die jährliche Valorisierung warten die Bezieherinnen und Bezieher praktisch seit der Einführung des Pflegegeldes. „Es ist fünf vor zwölf – vielen Menschen, die selbstbestimmt leben wollen und dafür das Pflegegeld benötigen, wird die Existenzgrundlage entzogen.
Fotos © Verein CBMF, Öffentlichkeitsarbeit
Dabei sollte es doch klar sein, dass Leben zu Hause günstiger ist als in einem Pflegeheim“, zeigt sich ÖAR Präsident Klaus Voget empört über die Aushungerungstaktik der Politik.
Um erneut auf diesen Umstand hinzuweisen, startete die ÖAR im vergangenen Jahr eine Bürgerinitiative, die von rund 20.000 Personen unterzeichnet wurde. Die Forderungen lauteten:
– Wir fordern das Ende weiterer Verschlechterungen und Sparmaßnahmen im Bereich des Pflegegeldes.
– Das Pflegegeld muss jährlich und automatisch angehoben werden, um zumindest seinen ursprünglichen Wert zu erreichen.
– Die Absicherung der Pflegefinanzierung ist eine unbedingte Notwenigkeit. In die Planung der erforderlichen Maßnahmen ist die ÖAR, als Dachorganisation der Behindertenverbände, mit einzubinden.
Die gesammelten Unterschriften wurden heute Parlamentsdirektor Harald Dossi in der Hoffnung übergeben, dass die Forderungen nicht nur im Ausschuss für Bürgerinitiativen und Petitionen zur Kenntnis genommen werden.
Auf die jährliche und automatische Valorisierung des Pflegegeldes warten die Bezieherinnen und Bezieher praktisch seit deren Einführung, was zu einem erheblichen Wertverlust führte.
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, versammelten sich fünf Minuten vor zwölf Uhr zahlreiche PflegegeldbezieherInnen vor dem Parlament.