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Wiener Bäder: Serviceleistungen reduziert

Wiener Bäder: Serviceleistungen reduziert published on

Text: Pepo Meia, David Herrmann
Auch Menschen mit Behinderung beschweren sich über verkürzte Öffnungszeiten und eingeschränktes Angebot.
Schwimmen hat für Menschen mit Behinderung einen hohen Stellenwert. Die Schwerelosigkeit im Wasser stärkt die Beweglichkeit der Gelenke, Kreislauf und Atmung werden angeregt und ermöglicht Bewegungen ohne Hilfsmittel. Auch schwerstbehinderte Menschen können mit Übung ohne fremde Hilfe im Wasser gleiten ohne unterzugehen. 
Neben dem körperlichen Aspekt verändert Schwimmen auch das geistig- seelische. Durch die Bewegung werden Gedanken geordnet, das Denken vielfältiger und fantasievoller. Auch für behinderte Menschen wirkt sich somit Schwimmen ganzheitlich positiv auf Körper, Seele und Geist aus.

Leider sind die Wiener Bäder nicht so barrierefrei, wie viele behinderte Mitbürger sich das wünschen würden. Es wurden einige Verbesserungen vorgenommen, jedoch viel zu wenige. Es wäre mehr möglich.

Verkürze Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der Wiener Hallenbäder sind seit Beginn der Corona-Pandemie radikal eingeschränkt worden. Lediglich ein Wochentag und Samstag/Sonntag sind die Bäder ganztägig geöffnet. Zudem ist ein Ruhetag verordnet. 

Es gibt zwar von 6:45 bis 7:50 das Angebot „Frühschwimmen“ – dies ersetzt jedoch nicht die Vormittagsöffnungszeiten. In manchen Hallenbädern wird in den Sommermonaten die Wassertemperatur um ein Grad reduziert. Diese Sparmaßnahme ist speziell für sensible Badegäste „abschreckend“.
Trotz verkürzter Öffnungszeiten, weniger Warmbadetage und Reduzierung der Wassertemperatur in einigen Bädern, wurden die Eintrittspreise wieder erhöht. Die Aufzahlung des Warmbadetages wurde ebenfalls erhöht. Bei einer Reduzierung des Angebotes ist eine Erhöhung der Eintrittspreise nicht fair. Schwimmen ist mehr als nur eine Freizeitgestaltung.

Gänsehäufel mit Öffis in diesem Sommer nicht gut erreichbar
Schon 2014 berichtete BMIN in einem Artikel über das beliebte Strandbad Gänsehäufel: Mit dem Rolli ab ins Bad.

Durch die Umbauarbeiten der Wiener Linien bei der U1 Station Kaisermühlen VIC, ist das Gänsehäufel mit den Öffis allerdings nicht mehr optimal erreichbar. Auch für Menschen mit Behinderungen ist dies ärgerlich, da die Bus-Linie 92A und 92B der Wiener Linien zwar direkt von der Station Kaisermühlen wegfährt jedoch nicht direkt zum Gänsehäufel – sondern zur Station Schüttauplatz (Fußweg zum Bad ca. 9 Minuten) – Der Shuttledienst der Wiener Bäder direkt zum Bad wurde 2020 pandemiebedingt eingestellt. Somit ist die Öffiverbindung nicht mehr vorhanden.

Foto: Faxi

Die Betreiber des Fahrradtaxi-Service (7 Euro) haben letztes Jahr das Angebot erweitert, sodass erstmals eine Person im Rollstuhl vom Gänsehäufel zur U-Bahn mitfahren konnte.
Niels Niedermaier und sein Kollege Houman Bozorgipou haben in den letzten beiden Jahren an mehr als 60 Tagen im Jahr – einen Verkehr mit dem „Faxi“ von und zum Gänsehäufel organisiert. Doch die MA 44 (Wiener Bäder) ist zur Zeit nicht an einer gratis Beförderung mit Fahrradtaxis als Ersatz für den Shuttle-Bus interessiert.

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