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Antwort der Wiener Linien: Kuriose Autobusstation

Text: Pepo Meia
Am 12. November 2015, berichtete
BMIN.Info, dass kein barrierefreier Zugang zur Busstation der Wiener Linien in 1200 Wien, Engerthstr./Traisengasse - Doppelhaltestelle (Richtung Engelsplatz) gewährleistet ist. Am 10. Dezember 2015 erhielten wir unter GZ.: V43 18/16638/15 folgende Antwort, die wir ungekürzt wiedergeben.


Sehr geehrter Herr Meia!

Wir sehen es als großes Anliegen, unseren Fahrgästen den barrierefreien Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sicher zu stellen. So sind etwa alle unsere U-Bahnstationen über Aufzüge bzw. Rampen erreichbar, der Anteil an Niederflurstraßenbahnen steigt stetig und im Autobusbereich haben wir die Fahrzeuge bereits seit langem umgestellt.

Die Anordnung der Haltestellen wird jedoch nicht alleine von den Wiener Linien bestimmt, es sind gewisse Rahmenbedingungen zu beachten, die unser Unternehmen nicht beeinflussen kann. Jede Veränderung von Haltestellenbereichen stellt eine straßenbauliche Maßnahme dar, die laut dem Kraftfahrliniengesetz (KflG) dem Straßenerhalter – der Magistratsabteilung 28 – zufällt. Dazu würden auch die von Ihnen genannten Bodenmarkierungen gehören. Wir haben Ihre diesbezügliche Idee dennoch an unsere Fachabteilung zur Prüfung weitergeleitet, geben aber zu bedenken, dass die Haltestelle von Bussen unterschiedlicher Länge angefahren wird und eine Bodenmarkierung in diesem Fall keine ideale Lösung ist.

Wir versichern Ihnen aber, dass unsere BuslenkerInnen darauf geschult werden, in den Haltestellen je nach den örtlichen Gegebenheiten und je nach Bustyp so stehen zu bleiben, dass Menschen in Rollstühlen möglichst gut ein- bzw. aussteigen können. Uns ist es auch im laufenden Betrieb sehr wichtig, die MitarbeiterInnen für diese essentielle Aufgabe weiter zu sensibilisieren und auf die Wichtigkeit hinzuweisen, damit der Ein- und Ausstieg konkret auch in dieser Haltestelle gut möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl. Ing. Eduard Winter
Geschäftsführer betrieblicher Bereich

Anm.BMIN-Red.: Uns ist sehr wohl bekannt, dass die Busflotte der Wiener Linien umgerüstet wird. Es wird vermutlich noch sehr lange dauern, bis die „alten“ Busse, die mit dem umweltfreundlichen Flüssiggas (LPG) betrieben werden, komplett ausgemustert sind. Die neuen längeren Mercedes-Busse, die mit Dieselmotoren ausgestattet sind und auch mehr Platz für Rollstühle und Kinderwagen bieten, haben noch „Seltenheitswert“.
Eine diesbezügliche Sensibilisierung der Buslenker_innen müsste auch bei den „
Privatbusslinien“ der Wiener Linien erfolgen.
Unser Vorschlag: Eine Bestandsaufnahme der neuralgischen Busstationen und z.B. mit zwei, an die jeweilige Buslänge angepassten, Bodenmarkierungen kennzeichnen. Es können auch andere Orientierungshilfen für die Buslenker sein. Vor allem wo auch die Wartehäuschen eine permanente Unfallgefahr für mobilitätseingeschränkte Personen, blinde und sehbehinderte Menschen, aber auch für „Rollis“ darstellen. Eine diesbezügliche Koordination mit der MA 28 dürfte doch kein Problem sein und die Kosten sind sicherlich überschaubar.