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Pflege in Wien: Schneller Zugriff auf Vermögen

Pflege in Wien: Schneller Zugriff auf Vermögen published on

(hei, DER STANDARD, 16./17.6.2012)“

Abrechnung wird durchschaubarer, Geld von Pflegebedürftigen rascher aufgebraucht.

Wien – Peter Hacker räumt ein, dass die am Freitag präsentierte Umstellung der Verrechnung bei den Wiener Geriatriezentren „nach außen sehr unspektakulär“ ausschaut.

Link „Der Standard“

Nach innen verändere sie aber einiges, erklärte der Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien (FSW). Der Kernpunkt: Künftig wird nicht mehr direkt von der Stadt subventioniert, sondern nur noch über den FSW. Das passiert vollkostendeckend, das heißt, die Ausgaben für Pflege werden besser durchschaubar; die Stadt folgt damit einer Empfehlung des Rechnungshofes.

Vermögende sollen etwas beitragen

Für die Pflegebedürftigen hat die Umstellung vor allem eine Auswirkung: Künftig wird schneller auf ihr Vermögen zugegriffen, wie ein Beispiel des FSW zeigt. 10.000 Euro so genannten verwertbaren Vermögens werden künftig bei einem Kunden in der Pflegestufe vier in nur zwei Monaten aufgebraucht sein, bisher waren es zehn Monate. Alles darüber hinaus zahlt die öffentliche Hand. FSW-Geschäftsführer Hacker und der Direktor der Geriatriezentren des Krankenanstaltenverbundes Roland Paukner betonten allerdings, verwertbares Vermögen hätten fünf Prozent der Bewohner von Wiener Pflegeheimen.

Den beiden wäre es ohnehin am liebsten, wenn das Heranziehen solcher Mittel gar nicht notwendig wäre: Sie fordern, dass „alle, die Vermögen haben, etwas zur Pflegefinanzierung beitragen sollen“ – etwa in Form einer zweckgebundenen Vermögenssteuer. Derzeit würden jene mit kleinen Finanzpolstern quasi zu hundert Prozent besteuert; wirklich Wohlhabende seien in der Regel nicht die Klientel der städtischen Pflegeeinrichtungen. Dies könne aber nur der Bund ändern.

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