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Barrierefreiheit in Einkaufsstraßen weiterhin mangelhaft

Barrierefreiheit in Einkaufsstraßen weiterhin mangelhaft published on

Text: ÖZIV-BURGENLAND

Große Unterschiede in einzelnen Landeshauptstädten
Seit 2016 müssen unter anderem öffentlich zugängliche Geschäftslokale nach dem Behindertengleichstellungs-Gesetz barrierefrei zugänglich sein. Wie die aktuelle ÖZIV-Einkaufsstraßen-Studie zeigt, hinkt die Realität dem Gesetz allerdings weit hinterher und Verbesserungen erfolgen nur äußerst schleppend. Von den vier untersuchten Landeshauptstädten landete Eisenstadt hinsichtlich Barrierefreiheit am vorletzten Platz.

Untersucht wurden Einkaufsstraßen in den Landeshauptstädten Eisenstadt, Innsbruck, St. Pölten und Salzburg. In der Studie von vor 2 Jahren lag der Anteil der stufenlos zugänglichen Geschäfte bei 50,8% – somit gab es seit damals so gut wie keine Verbesserung bezüglich der Barrierefreiheit.

Insgesamt ist festzustellen, dass die gesetzlich verankerte Barrierefreiheit noch bei weitem nicht umgesetzt ist. Für die Kommunen und Einkaufsstraßen gibt es noch jede Menge Verbesserungsbedarf. Eine Reihe von Geschäften verfügt über Stufen zwischen 3 und 15cm. Diese Stufen könnten jedoch mit wenig Aufwand – beispielsweise durch Rampen – beseitigt werden. In vielen Fällen wäre der Platz dafür jedenfalls gegeben. In Eisenstadt betrifft dies immerhin 12,6 Prozent aller Geschäftslokale.

Im Branchenvergleich aller Städte ergeben sich ebenfalls große Unterschiede. Einzig Einkaufszentren und der orthopädische Fachhandel verfügen zu 100% über stufenlose Eingänge. Ziemlich gut schneiden die Branchen Banken/Post (82,6% stufenlos und gegenüber der Vorgängerstudie (66,7%) eine deutliche Verbesserung) und Veranstaltungsstätten (87,5% stufenlos) ab. Die Gastronomie (mit nur 46,3% stufenlosen Geschäftslokalen) und die Branche Körperpflege, in der viele Friseure erfasst sind (45,4% stufenlos), schnitten hingegen besonders schlecht ab – hier hat sich verglichen mit der Vorgänger-Studie leider keine Verbesserung eingestellt.

Im Vergleich zur im Vorjahr durchgeführten Studie der Wiener Einkaufsstraßen (44,6% stufenlose Geschäfte), lagen St. Pölten und Innsbruck besser als die Bundeshauptstadt, Eisenstadt und Salzburg hingegen schlechter.

Erhoben wurden die Daten in der zweiten Jahreshälfte 2019 bzw. im Jänner 2020. Berücksichtigt wurden in der Studie die Bewertungen von 1.388 Geschäftslokalen in den Städten Eisenstadt, Innsbruck, Salzburg und St. Pölten wurden. Koordiniert und zusammengeführt wurden die Daten im Team ÖZIV ACCESS beim ÖZIV Bundesverband. Schon mehrmals waren von ÖZIV in den vergangenen Jahren Einkaufsstraßenstudien in Wien bzw. in Landeshauptstädten durchgeführt. Geplant ist, die Studie künftig auf weitere Landeshauptstädte auszuweiten.

Die gesamte Studie kann bei Interesse beim ÖZIV Bundesverband angefordert werden.

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