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Wiener Linien: Zwei Rollstuhlplätze pro XL-Bus genehmigt

Wiener Linien: Zwei Rollstuhlplätze pro XL-Bus genehmigt published on

Text: Pepo Meia, Niels Cimpa
Im BMIN-Artikel „Wiener Linien: Nur ein Rollstuhlnutzer pro Bus darf mitfahren?„ – Audiobeitrag im Cultural Broadcasting Archive (CBA) – wurde auf die Problematik der Diskriminierung von Rollstuhlnutzer_innen hingewiesen und eine rasche Lösung gefordert. Die Politik und die Wiener Linien haben reagiert.

Noch im Oktober 2017 erhielten wir von Herrn Amann von den Wiener Linien folgendes Schreiben:
„… zu Ihrem Artikel zu den zur Verfügung stehenden Rollstuhlplätzen würde ich gerne ein paar Ergänzungen machen:
Bisher gab es auf allen Bustypen der Wiener Linien (Gelenk- und Normalbusse) nur einen Rollstuhlplatz.
Mit Auslieferung der neuesten Gelenkbusgeneration kam es zu der Neuerung, dass in den Bussen der neuesten Generation (sowohl in den 18-m-Gelenkbussen als auch in den überlangen 20-m XL-Bussen nun zwei Rollstuhlplätze zur Verfügung stehen. Fahrgäste erkennen diese Busse daran, dass die Plätze im Businneren mit einem Piktogramm gekennzeichnet sind.“

Wir haben dies bei der Linie 11A kontrolliert:
Tatsächlich wurde schon begonnen das Schild (oben neben dem Fahrer), aus dem hervorgeht, wie viele Rollstühle mitfahren dürfen bzw. mitgenommen werden müssen, bei allen neuen Gelenkbussen auszutauschen (siehe Foto unten links). Dies müsste nun bald abgeschlossen sein. Mitarbeiter der Wiener Linien dürfen bzw. müssen nun gleichzeitig zwei Rollstuhlfahrer_innen mitnehmen.

   

Inwieweit die beiden gleich großen Rollstuhlstellplätze im XL-Bus der Wiener Linien den Vorgaben der EU-Busrichtlinie entsprechen, können und wollen wir gar nicht beurteilen. Jeder Stellplatz (siehe Foto oben rechts), natürlich auch für Kinderwägen gedacht, ist mit einem Klappsessel ausgestattet und hat eine Länge von ca. 140-cm und eine Breite von ca. 83-cm.

Lösungsvorschlag für drei Rollstuhlstellplätze: Die Trennwand für die beiden Stellplätze ist störend und erschwert die Zufahrt bzw. macht eine klaglose Zufahrt für zwei E-Rollstühle unmöglich und wäre somit verzichtbar. Jedoch könnte man gleichzeitig, auf kosten zweier fixen Sitzplätze auf der gegenüberliegenden Einstiegsseite, einen zusätzlichen Rollstuhlstellplatz mit einem zusätzlichen Klappsitz schaffen. Diese Maßnahme würde erhebliche Verbesserungen für ein wachsende Bevölkerungsschicht bewirken und die Zufahrt und den Wendekreis für Kinderwägen, Rollatoren und Rollstühle erheblich erleichtern. Es wären dann sogar zwei E-Rollstuhlnutzer in der Lage, in einem XL-Wiener Linienbus locker einzuparken. E-Rollstühle benötigen in der Regel mehr Platz und haben auch einen größeren Wendekreis als „Normale“. Der XL-Bus der Wiener Linien wäre für eine Genehmigung von drei Rollstuhlplätzen somit bestens prädestiniert.

Unseres Wissens sind die beiden Rollstuhlstellplätze im XL-Bus der Wiener Linien einzigartig in Österreich und würden auch richtungsweisend für ganz Europa sein, wenn man noch Korrekturen bzgl. Zufahrt und Wendekreis vornimmt.

Audiobeitrag im Cultural Broadcasting Archive (CBA) Länge: 4:28 Min.

Artikel zum Thema: Wiener Linien: Nur ein Rollstuhlnutzer pro Bus darf mitfahren?

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