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AUVA: Verschlechterungen bei Rehabilitationsaufenthalten zu erwarten

AUVA: Verschlechterungen bei Rehabilitationsaufenthalten zu erwarten published on

Text: DSA Ing. Norbert Hofer
Ab 2020 muss die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) jährlich 100 Millionen Euro einsparen. Ziel ist die Senkung der Unfallversicherungsbeiträge für die Unternehmen von derzeit 1,3 auf 0,8% im Lauf von fünf Jahren.

Der Großteil dieser Einsparungen soll dadurch erreicht werden, dass den anderen Sozialversicherungsträgern (GKK, SVA, BVA,…) künftig bei Unfall- aber auch Rehabilitationsbehandlungen die vollen Kosten weiterverrechnet werden. Damit verteuern sich Rehabilitationsbehandlungen für diese Krankenkassen erheblich und es ist davon auszugehen, dass Rehabilitationsaufenthalte wesentlich seltener bewilligt werden.

Der sozialversicherungsrechtliche Hintergrund: Anders als bei der unmittelbaren Unfallheilbehandlung erfolgt die Aufnahme in ein Rehabilitationszentrum nur unter der Voraussetzung, dass der jeweils zuständige Sozialversicherungsträger die Kosten dafür übernimmt. Bislang wurden für Aufenthalte in den AUVA-eigenen Rehabilitationszentren (Tobelbad, Bad Häring, Weißer Hof, Meidling) jedoch bei weitem nicht die vollen Tagsätze weiterverrechnet. Diese Praxis – die im Grunde eine Quersubvention unter den SV-Trägern darstellte – soll mit Wirksamwerden der Sozialversicherungsreform per 01.01.2020 beendet werden.

Insbesondere für Menschen mit Behinderung, die einen Freizeitunfall hatten bzw. deren Behinderung auf eine Erkrankung zurückzuführen ist, muss dadurch eine wesentliche Verschlechterung befürchtet werden. Im Sinne der Prävention ist eine Kürzung bei Rehabilitationsleistungen jedenfalls sehr kurzfristig gedacht, die Folgekosten werden die vordergründigen Einsparungen mit Sicherheit übersteigen. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Betroffenen.

Anm Red.: Ing. Norbert Hofer ist kein Parlamentarier sondern Diplomsozialarbeiter (DSA) und hat einen Masterabschluss in Sozialmanagement. Seine Masterarbeit beschäftigt sich mit der österreichischen Sozialversicherung und der Pflegevorsorge. Titel: „Alternative Struktur- und Finanzierungsmodelle für die österreichische Sozialversicherung am Beispiel der Absicherung behinderter und/oder pflegebedürftiger Menschen“

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