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Corona und die soziale Krise

Corona und die soziale Krise published on

Text: Armutskonferenz
Es zeigt sich, wie wichtig ein existenzsicherndes und gutes Arbeitslosengeld ist, wie massiv sich beengtes Wohnen auf Bildung und Gesundheit der Kinder auswirkt – und wie stark Depressionen und Einsamkeit mit Existenzangst verbunden sind

Das sind einige Ergebnisse unserer aktuell veröffentlichten Erhebung zur sozialen Lage in der Corona-Krise. In der neuen Studie der Armutskonferenz kannst Du lesen, welche Auswirkungen die Corona Krise auf armutsgefährdete, armutsbetroffene und sozial benachteiligte Menschen hat. 

„Die Welt dreht sich halt weiter und ich komme irgendwie nicht nach.“ Das sagt eine Jugendliche, die unter der Armutsgrenze lebt. Eine Studie der Armutskonferenz hat jetzt ihre Stimme und die Stimmen vieler anderer hörbar gemacht. Armutsbetroffene und Armutsgefährdete, Leiharbeiter und Ich-AGs, prekäre Künstler, Leute mit Sozialhilfe und Notstandshilfe, Alleinerziehende und sozial benachteiligte Jugendliche sprachen über ihr Leben in der Corona Krise. 

Physische Gesundheit, soziale Kontakte, psychisches Wohlbefinden
„Die Befragten setzen diesmal ihre Prioritäten deutlich anders als in der ersten Erhebung im Sommer 2020. Die körperliche Gesundheit, die sozialen Kontakte und vor allem das psychische Wohlbefinden haben an Bedeutung gewonnen. Und auch das Wohnen in zu großer Enge ist nun Thema“, erläutert Studienautorin Evelyn Dawid die Ergebnisse. Die Erhebung bringt Einblicke, wie sich die soziale Lage Ende Mai 2021 „von unten gesehen“ anfühlte und wie sie sich seit Sommer 2020 verändert hatte. 

„Ich habe das Glück, dass ich drei riesige Biotonnen in der Nähe von meiner Wohnung habe, und ich das aus dem Mist hole, das Essen, teilweise nicht alles. Ja, meistens geht es gut, aber manchmal geht es nicht gut. Ich habe viel mehr Erkrankungen, also Brechdurchfall oder so etwas“, erzählt eine ältere Frau. 

Hier findest du eine Zusammenfassung der Studie, hier kannst du die ganze Studie lesen. Was eine wichtige Forderung daraus ist, an der wir als Armutskonferenz dran bleiben wollen: Dass es ein existenzsicherndes Arbeitslosengeld braucht und dass die Zuverdienstmöglichkeit für Langzeitarbeitslose sozial und am Arbeitsmarkt posiitv wirkt. 

Soziales Fieberthermometer
Armutsbetroffene sind eine Art soziales Fieberthermometer, an dem sich negative, gesellschaftliche Entwicklungen, die später viele treffen, Monate vorab zeigen. Was ausschließlich Armutsbetroffene aufgrund der engen Haushaltsbudgets spürten, war die geringfügige, aber stetige Preissteigerung bei Lebensmitteln, aber auch bei Wohnen und Energie. Hinschauen und Hinhören zahlt sich aus!

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