Skip to content

Freizeitassistenz als Etikettenschwindel

Freizeitassistenz als Etikettenschwindel published on

Text: SLIÖ
Wien (OTS) – “Wieder einmal wird ein Projekt geplant, das unsere langjährige Forderung nach einer österreichweiten Regelung für Persönliche Assistenz untergräbt“, beurteilt Mag.a Bernadette Feuerstein, die Vorsitzende von Selbstbestimmt Leben Österreich – SLIÖ, die Pläne in Salzburg.

Statt eine umfassende Lösung umzusetzen, wird versucht, im Gießkannenprinzip einzelne Projekte zu finden, die das bestehende System nur ergänzen sollen. Wieder einmal soll eine so benannte „Freizeitassistenz“  etabliert werden. Aktuell in Salzburg, deren Landesregierung in einem Beschluss vom 24. Jänner 2018 den Soziallandesrat beauftragte, ein Konzept für Freizeitassistenz zu entwickeln. Dies ist umfassend abzulehnen.

“Freizeitassistenz bedeutet eine Ergänzungsstruktur, die keine Änderung – z.B. der Werkstätten – zum Ziel hat, sondern die vorhandenen Strukturen zementieren kann, wenn es kein wirksames Konzept der Umsetzung der UNBRK gibt“, so a.o. Univ.-Prof.i.R. Dr. Volker Schönwiese.

Menschen mit Behinderung benötigen Persönliche Assistenz, um ihren Alltag selbstbestimmt leben zu können. Selbstbestimmung ist keine Haltungsfrage, sondern ein Menschenrecht.
Persönliche Assistenz kann Körperpflege, Kochen, Waschen, Arzttermine, aber auch Freizeitunterstützung sein. Alle diese Dinge aufzusplittern entspricht nicht dem Wesen der Persönlichen Assistenz, die genau regelt, dass jeder Mensch mit Behinderung selbst festlegt, WANN, WO, WIE und von WEM er/sie unterstützt werden will – ganz im Sinne  der  Selbstbestimmung. Von daher ist keine Unterscheidung in verschiedene Arten von Assistenzen möglich.

Die Bundesländer sind seit 2008 säumig, das in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verankerte Recht auf Persönliche Assistenz umfassend umzusetzen.

Primary Sidebar