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OÖ: Aus für Integrationsklassen?

OÖ: Aus für Integrationsklassen? published on

Text: SOS-Menschenrechte
Die Weisung des Bildungsministeriums, die Integrationsklassen an einigen Sonderschulen in Oberösterreich zu schließen, ist völlig inakzeptabel und ein Bruch der UN-Behindertenrechtskonvention

Die Integrationsklassen an einigen Sonderschulen sind der gelungene Versuch, selbst Kinder mit einem hohen Unterstützungsbedarf einen möglichst inklusiven Schulalltag zu ermöglichen. Und dies nicht nur zum Vorteil für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen, sondern für alle, auch für jene ohne Behinderungen. Gemeinsames Erleben und Lernen bereits in jungen Jahren sind beste Voraussetzungen für eine inklusive Gesellschaft, die erfolgreich ist und niemanden ausgrenzt. Dieses Modell soll jetzt, wenn es nach dem Willen des Bildungsministeriums geht, gekippt werden.

Der Vorsitzende von SOS-Menschenrechte, Gunther Trübswasser ist über dieses Vorhaben entsetzt: „Heuer sind es 10 Jahre, dass Österreich der UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderungen beigetreten ist und sich damit verpflichtet hat, ein inklusives, ein gemeinsames Schulsystem zu entwickeln. Statt reine Sonderschulen ohne Integrationsklassen endlich abzuschaffen, wie es die Konvention verlangt, würden neue Ghettos geschaffen.“

Damit würde ein Weg beschritten, der nicht nur in die pädagogische Vergangenheit weist, es würden auch Menschenrechte verletzt, so Trübswasser weiter. Viele positive Erfahrungen von engagierten Lehrerinnen und Lehrern würden dadurch zunichte gemacht. Zum Schaden unserer nächsten Generation.

Trübswasser appelliert an Bildungsminister Heinz Faßmann, das Vorhaben, Integrationsklassen an Sonderschulen schließen zu wollen, umgehend zu stoppen und den Weg der Inklusion in allen Bildungsbereichen fortzusetzen, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt und wie sich Österreich dazu verpflichtet hat.

www.sos.at

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