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U1-Station Donauinsel: Gar nicht barrierefrei

U1-Station Donauinsel: Gar nicht barrierefrei published on

Text: Pepo Meia, Daniel Ray
Wie die Krone am 11. November mit dem Header „Gar nicht barrierefrei – Aufreger-„Holzpfusch“ bei U1-Station Donauinsel“ berichtete, sind Fahrgäste verärgert. Die U1-Station Donauinsel ist auf einer Seite derzeit nur durch Umwege barrierefrei erreichbar. Der Grund: Bauarbeiten. Als Ersatz gibt es nur eine Husch-Pfusch-Lösung aus Metall und Holz.

Wir haben uns das angesehen und sind fassungslos. Wie auf den Fotos erkennbar, kann diese Husch-Pfuschl-Lösung sogar gefährlich sein.

Foto: Daniel Ray

In Richtung stadtauswärts ist der barrierefreie Auf- und Abgang auf der ursprünglichen Rampe zur Reichsbrücke nicht mehr vorhanden. Auch ein Provisorium, welches aus einer Metalltreppe inklusive schmalem Holzverschlag besteht, sollte Mindeststandards entsprechen.

Es ist unmöglich, mit einem Rollstuhl oder einem Kinderwagen dort hinunter- oder hinaufzukommen. Selbst mit einem Fahrrad lässt sich nur mühevoll die Station erreichen. Außerdem gibt es keine Beschilderung, die darauf hinweisen würde, wie man barrierefrei in die Station gelangen könnte. Lediglich ein Umweg von bis zu 1,5 Kilometer auf die andere Seite der Brücke ist möglich.

Foto: Daniel Ray

Foto: Daniel Ray

Foto: Daniel Ray

Baufirma installierte Abgang
Die „Krone“ fragte bei den Wiener Linien nach: „Der Zu- bzw. Abgang auf die Brücke wurde von der dort tätigen Baufirma installiert, die in den Zuständigkeitsbereich der MA 29 (Brückenbau) fällt“, erklärt eine Sprecherin. Keiner der U-Bahn-Zugänge sei vonseiten der Wiener Linien gesperrt worden. Aber: Den barrierefreien Zugang gibt es nur über die Brücke. Und dieser ist aufgrund der Bauarbeiten in Richtung stadtauswärts nun gesperrt – außer dem Holzverschlag. Laut den Wiener Linien würde das kommuniziert werden. Doch das scheint nicht ganz zu klappen.

Auf der Webseite der Wiener Linien war darüber nichts zu erfahren.

„Wir erhalten dazu täglich Hunderte Anfragen.“ ist die Aussage einer Sprecherin der Wiener Linien wie die Kronenzeitung berichtet. 

Anm.: Die Wiener Linien GmbH & Co KG sind in die Wiener Stadtwerke eingliedert. Es dürfte sich noch nicht herumgesprochen haben, dass es schon fast zwei Jahre einen Konzernbeauftragten für Barrierefreiheit der Wiener Stadtwerke gibt. Dieser müsste informiert werden, sich dies ansehen und die nötigen Maßnahmen setzen lassen, damit Mindeststandards eingehalten werden.

Dieses „versteckte“ Infoblatt haben wir im Internet gefunden: Barrierefreie Informationen der Wiener Linien/ U1

Zu Hinterfragen ist es schon: War es wirklich notwendig, den bestehenden Rampenzugang zur Station Donauinsel zu entfernen? Und wenn ja: Hat das verantwortliche Architekturbüro des Mega-Hochhauskomplexes „DANUBEFLATS“ einen neuen Rampenzugang zur U1 Station Donauinsel geplant? Und wenn ja: Wurde der Sachverständige für barrierefreies Planen und Bauen, der Konzernbeauftragte der Wiener Stadtwerke bei der Planung hinzugezogen – und wann wird wieder ein barrierefreier Zugang zur Station Donauinsel möglich sein?

Dieser Fall beweist uns wieder, dass die Schaffung einer unabhängigen Anlaufstelle für die Anliegen von Menschen mit Behinderung notwendig ist. Eine Art Bürgerdienst für Menschen mit Behinderung. Die jedoch nicht nur beratende Funktion hat, wie die MA 25, sondern die Richtlinien bzw. gesetzlichen Rahmenbedingungen bei den verschiedenen Stellen auch einfordern kann. 

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