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Wien: 55 Jahre Donauturm

Wien: 55 Jahre Donauturm published on

Text: Pepo Meia, David Herrmann
Vorweg: Rollstuhlnutzer werden trotz kürzlich erfolgter Renovierung auch zukünftig nicht im drehbaren Turmrestaurant speisen können.

Am 16. April 1964 wurde die WIG und der Donauturm vom damaligen Bundespräsident Dr. Adolf Schärf eröffnet. Das höchste Bauwerk Österreichs wurde von 1962 bis 1964 anlässlich der Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64) errichtet. Doch der Baugrund auf dem der Turm errichtet wurde, hat auch eine dunkle Vergangenheit: Nur zwanzig Jahre zuvor – 1944 – wurden im heutigen Donaupark Deserteure und NS-Regimegegner erschossen.

Der Donauturm beherbergt neben einem Restaurant ein Café und erfüllt seit den 1990er Jahren auch andere Funktionen, etwa als Sendestation, Meteorologie und Luftgütemessung, Nutzung für Sportveranstaltungen, und sogar Trauungen finden dort statt.
Er ist eines der Wahrzeichen Wiens und ein beliebtes Ausflugsziel. Der Turm löste mit 252 Metern bei seiner Erbauung den Stephansdom als höchstes Gebäude des Landes ab und ist seit der Demontage der Bisamberger Sendemasten 2010 auch das höchste Bauwerk Österreichs.

Die Stadt Wien hatte den Bau des Turms bei der Donauturm Aussichtsturm- und Restaurantbetriebsgesellschaft m.b.H. in Auftrag gegeben, die ihn bis heute betreibt. 2015 hatte die Unicredit Bank Austria ihre Mehrheitsanteile am Donauturm verkauft. Seit Anfang 2016 sind die strategischen Partner Mag. Guntram Fessler (Smile Group), Mag. Gilbert Leeb, Mag. Matthias Kamp und die Blaguss-Gruppe Eigentümer des Donauturms.
Anm.: Das ursprünglich burgenländische Handelsunternehmen wurde 1926 von Paul Blaguss (1907 in Unterpullendorf; † 1972) gegründet. Seit 2014 kooperiert die Blaguss-Gruppe mit dem deutschen Fernbusunternehmen Flixbus Mobility GmbH. Im Rahmen dieser strategischen Kooperation werden seit Anfang 2016 Ziele in insgesamt sechs Ländern in Central & Eastern Europe (CEE) durch die gemeinsame Tochtergesellschaft Flixbus CEE angefahren. (Quelle Wikipedia und derstandard.at)

Zuletzt kam es immer wieder zu Renovierungsarbeiten: Ab 2014 wurde das bekannte Wiener Wahrzeichen um hunderttausende Euro erneuert. Im Jänner 2016 erfolgte eine Asbestsanierung. Der Turm wird touristisch weitergeführt. 2018 war der Donauturm wegen Umbau- und Renovierungsarbeiten bis Mai geschlossen. Das Turmcafé und das darüber liegende drehbare Turmrestaurant wurden im Stile der 60er-Jahre renoviert. (Video: derstandard.at)

Mit Rollstuhl kann man nicht ins Turmrestaurant / Turmcafé
Immer wieder kommt es vor, dass auch Rollstuhlnutzer das Donauturm-Restaurant oder Turmcafé besuchen wollen. Dies ist bis heute leider nicht möglich, da nur ein Stufenaufgang (110 cm breit – ca. 25 Treppen) vorhanden ist.

  

Es wurde auch seitens der Geschäftsführung intensiv versucht einen Treppenlift genehmigen zu lassen. Dies war deshalb nicht möglich, da nur ein Fluchtweg – der schmale Treppenaufgang – vorhanden ist. Wenn der Treppenlift „streikt“ ist die Treppe nicht benutzbar. Dies könnte bei einem Notfall fatale Auswirkungen haben. Deshalb konnte keine Bewilligung erteilt werden. So wurde es uns vom Geschäftsführer Bert Copar mitgeteilt und dies ist auch für uns nachvollziehbar – siehe Fotos oben.

Rollstuhlfahrer (Auszug aus der Webseite vom Donauturm):
*  Aus Sicherheitsgründen – vor allem zum Schutz aller Besucher des Donauturmes im Brand- und Katastrophenfall – bestehen für Besucher mit Rollstuhl folgende behördliche Auflagen

*  In den Schnellaufzügen darf pro Kabine nur eine Person im Rollstuhl bis zu Ausstiegsstelle 1 (Aussichtsterrasse) befördert werden. Jeder Rollstuhlfahrer muss von einer Person begleitet werden, die im Bedarfsfall geeignet ist, den Rollstuhlfahrer zu transportieren.

*  Es dürfen maximal 3 Rollstuhlfahrer gleichzeitig im Turm auf der Aussichtsterrasse anwesend sein.

*  Die Treppen zu den Gastronomiebereichen sowie die Treppen zur Indoor-Terrasse dürfen per behördlichem Bescheid nicht mit Rollstühlen benutzt werden. Der Besuch dieser Bereiche ist daher mit Rollstuhl leider nicht möglich.

*  Wenn Sie kurze Strecken gehen können, dann zeigen Ihnen unsere Mitarbeiter an der Kasse gerne den für Rollstühle vorgesehenen Abstellplatz beim Eingang.

*  Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist eine Stufenanzahl von ca. 25 Treppen zu bewältigen.

Die neu gestalteten Bereiche im Erdgeschoss – das Donaubräu, das Donaucafé und der Shop – sind selbstverständlich barrierefrei nutzbar.

Im Jahre 1993 war das noch ganz anders, da durfte man mit dem Rollstuhl gar nicht den Aufzug benutzen:
siehe BIZEPS online vom 12.09.1993 – Donauturm – Erlebnisse

Besucher müssen nach der Umgestaltung tiefer in die Tasche greifen: Das Ticket für die obligatorische Liftfahrt wurde um fast fünfzig Prozent teurer und kostet im Normalpreis 14,50 Euro statt wie zuletzt 9,90 Euro. Blaguss rechnet dennoch damit, die Besucherzahlen von jährlich rund 400.000 bis 2020 auf 600.000 steigern zu können (Quelle: derstandard.at)

Laut Auskunft der Geschäftsführung ist die Liftfahrt für Rollstuhlnutzer gratis, die Begleitperson zahlt 9,90 Euro.

  

 
Seit 1. April 2019 gibt es ein Donauturm-Shuttle von Blaguss – es soll eine Ergänzung zum Wiener Öffi-Netz sein. Das Elektro-Shuttle ist kostenlos und barrierefrei. Der Bus fährt im 30 Minutentakt zwischen U6 Station „Neue Donau“ zum Donauturm und zwischen U1 Station „Alte Donau“ und zurück.
Montag bis Donnerstag ab 15:45 Uhr bis 22:45 Uhr – Freitag bis Samstag von 10:45 Uhr bis 0:45 Uhr -Sonntag von 11:20 Uhr bis 22:20 Uhr. Der genaue Fahrplan ist auf der Donauturm-Webseite ersichtlich.

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