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Servicekürzungen bei der BAWAG P.S.K.

Servicekürzungen bei der BAWAG P.S.K. published on

Text: David Herrmann, Pepo Meia
BAWAG-Kunden müssen weitere Verschlechterungen in Kauf nehmen. Das Serviceangebot der Bank wird sukzessive abgebaut.

Öffnungszeiten wurden verkürzt
Wie allgemein bekannt, reiten viele Banken auf der Digitalisierungs-Welle – um Kosten bei den Mitarbeitern zu sparen und die Gewinne zu maximieren – zu Lasten der Kunden. Nun setzen einige Filialen der BAWAG P.S.K. einen drauf: Die Kassa-Öffnungszeiten wurden radikal eingeschränkt – nur mehr täglich von 9 bis 13 Uhr geöffnet – vorher 9 bis 17 Uhr. 

Früher gab es am Donnerstag noch den sogenannten Banktag, wo die Banken für die arbeitende Bevölkerung bis 18 Uhr geöffnet hatten. Dies ist jedoch schon lange Vergangenheit. Vor allem berufstätige Menschen müssen auf Beratungen und Hilfe der jeweiligen Bankmitarbeiter vor Ort verzichten. Der direkte Kundenkontakt geht immer mehr verloren. Die verkürzten Kassa-Öffnungszeiten führen zudem zu langen Warteschlangen, die gerade in den kalten Wintermonaten und Zeiten steigender Corona-Zahlen vermeidbar wären. 

Automaten nicht barrierefrei
Vor allem mobilitätseingeschränkte Personen und Menschen mit Behinderung sind auf Schalterhilfe angewiesen, da die Automaten oft nicht barrierefrei zu benutzen sind.

Zeitraubende Überweisungen
Die Einlesegeräte funktionieren oftmals nicht – jeder Erlagschein muss penibel genau ausgefüllt werden – und trotzdem können oft Überweisungen vom Gerät nicht eingelesen werden. Der Erlagschein muss dann nochmals mit dem Einlesegerät bearbeitet werden bevor die Überweisung getätigt werden kann. Dies ist zeitraubend. Für ältere- sehschwache- und mobilitätseingeschränkte Personen ist es mühsam bis unmöglich diese Tätigkeiten selbstständig durchzuführen. Diese Personengruppe ist auf Schalterhilfe angewiesen. Es kann auch passieren, dass Überweisungen doppelt überwiesen werden. Diese müssen dann vom Empfänger rücküberwiesen werden. Dies kann oft Monate dauern, da z.B. der Empfänger in Geldnot ist.

Zu wenig Personal
Hinsichtlich der technischen Hilfestellung in den Filialen agieren die BAWAG-Angestellten zudem unterschiedlich. Manchmal wollen die Filialmitarbeiter bei der Abwicklung von Erlagscheinüberweisungen an der Kassa eine Gebühr einheben, ein anderes Mal ist diese Serviceleistung kostenlos, da zu wenig Angestellte in den Filialen anwesend sind und diese nicht den Schalter verlassen können oder dürfen. 

Mitarbeiter werden abgebaut – Filialen geschlossen
Wie bereits mehrfach berichtet, haben zuletzt viele BAWAG-Standorte geschlossen, Mitarbeiter werden abgebaut. Die oft weiten Wege zur nächsten Filiale sind für Menschen mit Behinderung und ältere Personen ein Mühsal, manchmal nur mit den „Öffis“ erreichbar.

Noch immer keine Entscheidung bzgl. Wahlfreiheit bei NFC-Bankkarten
Ende Oktober 2021 haben wir einen Brief an Konsumentenschutz-Minister Mückstein und die zuständige Abteilungsleiterin vom zuständigen Konsumentenschutz-Ministerium mit dem Betreff „NFC-Bankkarten: Gegen illegale Geschäftspraktiken vorgehen – Wahlfreiheit ermöglichen“ geschickt. Wir warten gespannt auf eine Antwort.
In diesem Brief haben wir Konsumentenschutz-Minister Mückstein und die zuständige Abteilungsleiterin vom Konsumentenschutz-Ministerium an unseren offenen Brief vom 18.01.2019 erinnert: Wahlfreiheit Bankomatkarten mit NFC-Funktion – Offener Brief. Außerdem haben wir den Minister informiert, dass eine Beschwerde gegen die BAWAG PSK bei der Finanzmarktaufsicht im April 2021 eingebracht wurde. Auch hier müsste eine Entscheidung bald getroffen werden. Die kundenfeindliche Strategie der BAWAG PSK wird trotzdem beinhart fortgesetzt.

Uns ist bewusst, dass alle Banken momentan mit diesen Strategien arbeiten und Personal abbauen. Die BAWAG ist aber hervorzuheben, da sie 2006 mit staatlichen Mitteln gerettet wurde und eigentlich die „Bank für Arbeit und Wirtschaft“ ist. Von den früheren Idealen, mit denen diese Bank gegründet wurde, hat der momentane Kurs aber nichts mehr zu tun.

Artikel zum Thema:
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